Donnerstag, 9. August 2012

Durch die Hölle

An einem Nachmittag ging ich zu einer Freundin. Ich machte mich also auf den Weg. Kaum war ich aus der Tür, rief meine Freundin mich an und fragte, ob ich eine Schachtel Zigaretten, Kaffee, Kaffeesahne und ein paar Kekse mitbringen würde, und ich erwiderte mit einem Ja. Also ging ich in einen Supermarkt, kam an den Regalen vorbei, in denen die Süßigkeiten, Snacks und Kekse lagen, nahm Kekse heraus und ging anschließend den Kaffee und die Kaffeesahne holen. Dann machte ich mich auf den Weg zur Kasse, legte alles auf das Band und bezahlte. Ich verließ den Laden wieder, blieb kurz stehen, holte mein Handy aus der Tasche, um eine Nachricht zu lesen, die ich bekommen hatte als ich im Laden war.
In dieser Nachricht stand, dass ich in einen nahegelegenen Park kommen soll. Die Nachricht war von einer unbekannten Nummer. Normalerweise würde ich hinterfragen, wessen Nummer das ist, aber ich dachte nicht daran, da ich in Gedanken war und mich darauf konzentrierte, was ich nächste Woche alles zu erledigen habe.
Ich schrieb daraufhin meiner Freundin, dass ich etwas später kommen würde.
Dann ging ich in den Park. Als ich auf diesen zukam, war niemand zu sehen. Trotzdem ging ich weiter und setzte mich auf eine Bank und wartete. Nur kurze Zeit später sah ich in der Ferne Freunde von mir, woraufhin ich aufstand und auf sie zuging. Wir begrüßten uns und ich erzählte von der Nachricht. Sie wunderten sich genauso darüber wie ich, dass niemand sonst zu sehen war.
Kurz darauf verabschiedeten wir uns und ich ging weiter. Allmählich wurde ich ungeduldig und fühlte mich nicht wohl dabei, bis auf einmal jemand von hinten auf mich zukam, eine unbekannte Person, von der ich dachte, dass diese mir die Nachricht schrieb. ´Endlich´, dachte ich, fragte nach, was los sei und woher sie meine Nummer hat. Sie meinte, sie hätte eine Postnachricht für mich. Ich fand das sehr ungewöhnlich, aber ich nahm den Brief an und machte mich damit auf den Weg zu meiner Freundin, denn ohne meine Freundin wollte ich den Brief nicht öffnen. Zehn Minuten lang brauchte ich noch, bevor ich bei meiner Freundin ankam und klingelte. Dann machte sie auf und ich ging hinauf zu ihr. Wir begrüßten und umarmten uns und gingen anschließend in die Küche. Nun gab ich Janise die Mitbringsel, damit sie uns einen Kaffee machen konnte. Ich deckte den Tisch und fing während dessen an, ihr alles zu erzählen. Da Janise sehr neugierig war, fragte sie, ob wir den Brief gleich öffnen können. „Ja“, antwortete ich schnell und holte den Brief aus meiner Tasche. Wir öffneten den Kuvert, klappten das darin befindliche Papier auseinander und lasen die Textbotschaft. Der Inhalt des Briefes machte uns ein wenig Angst, sodass wir erst einmal tief durchatmen mussten. Im Brief stand, ich solle mich in Acht nehmen, vorsichtig sein – wo auch immer ich mich befinde. Wir wussten nicht wirklich, etwas damit anzufangen, aber klar war, jemand wollte mir drohen. Alles, was im Brief stand, war in Schrägschrift und in Fett gedruckt worden und deutlich zu verstehen. Mich ließ das zwar nicht kalt, was da drin stand, aber ich versuchte es zu ignorieren, trotz der seltsamen Situation. Inzwischen war der Kaffee fertig und wir genossen ihn; bis ein Mann, ein Bekannter von Janise, klingelte und sich zu uns gesellte. Ihm erzählten wir vorerst nichts von dem Brief, schließlich hatten wir ja keine Ahnung, von wem der war. Gemütlich saßen wir am Küchentisch und plauderten eine Runde.
Langsam wurde es später und mir war bewusst, dass ich langsam den Heimweg auf mich nehmen musste, denn am nächsten Tag wollte ich zeitig aufstehen, da ich einiges zu erledigen hatte.
Janise war nicht wohl dabei, dass ich alleine gehen wollte, aber ich konnte sie schnell beruhigen, sodass sie keine Bedenken mehr hatte. Ich ging also los und kam aber nicht weit. Jemand packte mich von hinten und zog mich um die Ecke. Es sah so aus, als würde sich die Person, die ich durch die Dunkelheit nicht erkennen konnte, nicht sicher sein, was sie mit mir vorhatte. Denn sie klang aufgeregt und verfing sich in ihren eigenen Worten. Auf einmal fing sie an, auf mich einzutreten und mir ins Gesicht zu schlagen. Ich schrie vor Schmerzen und versuchte, mich zu wehren, indem ich mit meinen Händen und Füßen herum fuchtelte, aber es half nichts. Die Person hörte nicht auf, bis ich spucken musste und dann auch bewusstlos wurde.
Irgendwann wurde ich wach und konnte mich vorerst an nichts erinnern. Ich zitterte am ganzen Körper und der Schweiß lief mir vor lauter Angst überall herunter. Langsam merkte ich, dass ich entführt worden sein musste. Denn als ich mich umschaute, sah ich, dass ich in einer großen verlassenen Halle war. Es war sehr kalt, meine Hände und Füße waren gefesselt und unter mir war eine riesige Blutlache. Das machte mir umso mehr Angst. Auf einmal hörte ich sehr laute Schreie, mein Herz schlug immer schneller und meine Angst wurde größer.
Mein Entführer schleifte ein Mädchen an den Haaren zu mir und warf sie zu Boden.
Mir blieb fast der Atem stehen, und ich traute mich nicht einmal mit der Wimper zu zucken, geschweige denn, mich zu rühren. Als der Entführer die Halle wieder verließ, schaute ich mich krankhaft in der Halle um, in der Hoffnung, irgendwo etwas Spitzes zu finden, womit ich die Fesseln durchtrennen kann. Und tatsächlich, ich sah dort hinten einen geeigneten Stein. Mühsam versuchte ich, mich dorthin zu schleifen, aber ich erreichte den Stein nicht rechtzeitig. Der Entführer kam herein und ging auf mich zu, schrie mich an, schlug mich erneut und spuckte auf mich. Unglaubliche Schmerzen quälten mich, und meine Tränen waren nicht zu übersehen. Völlig verdreckt und voller Blut zog er auch mich an den Haaren, wieder zurück zu dem anderen Mädchen.
Inzwischen musste seit der Entführung einige Zeit vergangen sein, denn ich war ziemlich durstig, wodurch ich schon einen sehr trockenen Hals hatte. Nur ans Essen dachte ich so gar nicht, denn mir war richtig schlecht.
Das Atmen viel mir auch schon immer schwerer, da ich schon extrem zugerichtet war. Ich war mir auch nicht sicher, ob das andere Mädchen noch leben würde, denn sie rührte sich nicht. Es schien, als wäre jede Hoffnung verloren. Ich wartete darauf, bis der Entführer wieder ging und versuchte, das andere Mädchen wachzurütteln. Da war nichts zu machen, doch Puls war trotz allem noch zu spüren, was mich aufatmen ließ. Während ich an ihr rüttelte, bemerkte ich einen Spalt irgendwo weiter hinten, durch den Licht drang. Erneut schrie ich, aber diesmal um Hilfe, doch durch meinen Zustand war ich nicht in der Lage, laut zu schreien und geholfen hatte es auch nicht. Denn mir wurde nun auch noch schwarz vor Augen.

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