In dieser Nachricht stand, dass ich in einen nahegelegenen Park kommen soll. Die Nachricht war von einer unbekannten Nummer. Normalerweise würde ich hinterfragen, wessen Nummer das ist, aber ich dachte nicht daran, da ich in Gedanken war und mich darauf konzentrierte, was ich nächste Woche alles zu erledigen habe.
Ich schrieb daraufhin meiner Freundin, dass ich etwas später kommen würde.
Dann ging ich in den Park. Als ich auf diesen zukam, war niemand zu sehen. Trotzdem ging ich weiter und setzte mich auf eine Bank und wartete. Nur kurze Zeit später sah ich in der Ferne Freunde von mir, woraufhin ich aufstand und auf sie zuging. Wir begrüßten uns und ich erzählte von der Nachricht. Sie wunderten sich genauso darüber wie ich, dass niemand sonst zu sehen war.
Kurz darauf verabschiedeten wir uns und
ich ging weiter. Allmählich wurde ich ungeduldig und fühlte mich
nicht wohl dabei, bis auf einmal jemand von hinten auf mich zukam,
eine unbekannte Person, von der ich dachte, dass diese mir die
Nachricht schrieb. ´Endlich´, dachte ich, fragte nach, was los sei
und woher sie meine Nummer hat. Sie meinte, sie hätte eine
Postnachricht für mich. Ich fand das sehr ungewöhnlich, aber ich
nahm den Brief an und machte mich damit auf den Weg zu meiner
Freundin, denn ohne meine Freundin wollte ich den Brief nicht öffnen.
Zehn Minuten lang brauchte ich noch, bevor ich bei meiner Freundin
ankam und klingelte. Dann machte sie auf und ich ging hinauf zu ihr.
Wir begrüßten und umarmten uns und gingen anschließend in die
Küche. Nun gab ich Janise die Mitbringsel, damit sie uns einen
Kaffee machen konnte. Ich deckte den Tisch und fing während dessen
an, ihr alles zu erzählen. Da Janise sehr neugierig war, fragte sie,
ob wir den Brief gleich öffnen können. „Ja“, antwortete ich
schnell und holte den Brief aus meiner Tasche. Wir öffneten den
Kuvert, klappten das darin befindliche Papier auseinander und lasen
die Textbotschaft. Der Inhalt des Briefes machte uns ein wenig Angst,
sodass wir erst einmal tief durchatmen mussten. Im Brief stand, ich
solle mich in Acht nehmen, vorsichtig sein – wo auch immer ich mich
befinde. Wir wussten nicht wirklich, etwas damit anzufangen, aber
klar war, jemand wollte mir drohen. Alles, was im Brief stand, war in
Schrägschrift und in Fett gedruckt worden und deutlich zu verstehen.
Mich ließ das zwar nicht kalt, was da drin stand, aber ich versuchte
es zu ignorieren, trotz der seltsamen Situation. Inzwischen war der
Kaffee fertig und wir genossen ihn; bis ein Mann, ein Bekannter von
Janise, klingelte und sich zu uns gesellte. Ihm erzählten wir
vorerst nichts von dem Brief, schließlich hatten wir ja keine
Ahnung, von wem der war. Gemütlich saßen wir am Küchentisch und
plauderten eine Runde.
Langsam wurde es später und mir war
bewusst, dass ich langsam den Heimweg auf mich nehmen musste, denn am
nächsten Tag wollte ich zeitig aufstehen, da ich einiges zu
erledigen hatte.
Janise war nicht wohl dabei, dass ich
alleine gehen wollte, aber ich konnte sie schnell beruhigen, sodass
sie keine Bedenken mehr hatte. Ich ging also los und kam aber nicht
weit. Jemand packte mich von hinten und zog mich um die Ecke. Es sah
so aus, als würde sich die Person, die ich durch die Dunkelheit
nicht erkennen konnte, nicht sicher sein, was sie mit mir vorhatte.
Denn sie klang aufgeregt und verfing sich in ihren eigenen Worten.
Auf einmal fing sie an, auf mich einzutreten und mir ins Gesicht zu
schlagen. Ich schrie vor Schmerzen und versuchte, mich zu wehren,
indem ich mit meinen Händen und Füßen herum fuchtelte, aber es
half nichts. Die Person hörte nicht auf, bis ich spucken musste und
dann auch bewusstlos wurde.
Irgendwann wurde ich wach und konnte
mich vorerst an nichts erinnern. Ich zitterte am ganzen Körper und
der Schweiß lief mir vor lauter Angst überall herunter. Langsam
merkte ich, dass ich entführt worden sein musste. Denn als ich mich
umschaute, sah ich, dass ich in einer großen verlassenen Halle war.
Es war sehr kalt, meine Hände und Füße waren gefesselt und unter
mir war eine riesige Blutlache. Das machte mir umso mehr Angst. Auf
einmal hörte ich sehr laute Schreie, mein Herz schlug immer
schneller und meine Angst wurde größer.
Mein Entführer schleifte ein Mädchen
an den Haaren zu mir und warf sie zu Boden.
Mir blieb fast der Atem stehen, und ich
traute mich nicht einmal mit der Wimper zu zucken, geschweige denn,
mich zu rühren. Als der Entführer die Halle wieder verließ,
schaute ich mich krankhaft in der Halle um, in der Hoffnung, irgendwo
etwas Spitzes zu finden, womit ich die Fesseln durchtrennen kann. Und
tatsächlich, ich sah dort hinten einen geeigneten Stein. Mühsam
versuchte ich, mich dorthin zu schleifen, aber ich erreichte den
Stein nicht rechtzeitig. Der Entführer kam herein und ging auf mich
zu, schrie mich an, schlug mich erneut und spuckte auf mich.
Unglaubliche Schmerzen quälten mich, und meine Tränen waren nicht
zu übersehen. Völlig verdreckt und voller Blut zog er auch mich an
den Haaren, wieder zurück zu dem anderen Mädchen.
Inzwischen musste seit der Entführung
einige Zeit vergangen sein, denn ich war ziemlich durstig, wodurch
ich schon einen sehr trockenen Hals hatte. Nur ans Essen dachte ich
so gar nicht, denn mir war richtig schlecht.
Das Atmen viel mir auch schon immer
schwerer, da ich schon extrem zugerichtet war. Ich war mir auch nicht
sicher, ob das andere Mädchen noch leben würde, denn sie rührte
sich nicht. Es schien, als wäre jede Hoffnung verloren. Ich wartete
darauf, bis der Entführer wieder ging und versuchte, das andere
Mädchen wachzurütteln. Da war nichts zu machen, doch Puls war trotz
allem noch zu spüren, was mich aufatmen ließ. Während ich an ihr
rüttelte, bemerkte ich einen Spalt irgendwo weiter hinten, durch den
Licht drang. Erneut schrie ich, aber diesmal um Hilfe, doch durch
meinen Zustand war ich nicht in der Lage, laut zu schreien und
geholfen hatte es auch nicht. Denn mir wurde nun auch noch schwarz
vor Augen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen